Forschungsprojekte

Nutzen und Nutzung vorschulischer Betreuungsangebote

Über das Projekt

Wer nutzt eine Kindertagesstätte? Aus welchen Gründen? Welche Abwägungen werden bei der Wahl zwischen unterschiedlichen ausserfamiliären Betreuungsformen (Kindertagesstätten, Tageseltern, Tagesschulen, etc.) wie auch innerhalb einer bestimmten Angebotsart gemacht? Entspricht das bestehende Angebot den Bedürfnissen der sie in Anspruch nehmenden Eltern und Erziehungsberechtigten? Um diese und weitere Fragen dreht sich das Forschungsprojekt der Abteilung Bildungssoziologie, welches in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Bern durchgeführt wird.

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, stehen Eltern und Erziehungsberechtigten in der Stadt Bern unterschiedliche Angebote zur familienexternen Betreuung ihrer Kinder im Vorschulalter (wie auch danach) zur Verfügung (Für eine Übersicht: http://www.bern.ch/stadtverwaltung/bss/jga/tagesbetreuung). Rund 38% aller Kinder in der Stadt Bern nehmen dabei eines (oder mehrere) dieser Angebote wahr (Stadt Bern 2015). Die im Januar 2014 erfolgte Einführung von Betreuungsgutscheinen und die steigende Anzahl an Kindertagesstätten, welche selbige akzeptieren, sprechen eine deutliche Sprache: In der Stadt Bern herrscht eine rege Nachfrage nach familienergänzender Kinderbetreuung und die Politik hat entsprechende Schritte zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingeleitet.

Arbeitsplatz/Papierstapel/Unterlagen/Ablage/Mäppchen/Lauftaschen
©K&M

Gleichzeitig müssen wir jedoch feststellen, dass im Vergleich zur grossen gesellschaftlichen Tragweite, relativ wenig empirische Evidenz zur Thematik vorhanden ist. Dadurch droht nicht nur, dass öffentliche Gelder ineffizient eingesetzt werden, sondern auch dass die weitere Ausgestaltung und Ausarbeitung der Angebote zu wenig nach den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der sie in Anspruch nehmenden Personen geschieht. Unser Forschungsprojekt ist somit als Beitrag zur Klärung offener Fragen rund um die Inanspruchnahme familienergänzender Betreuung und ihrer Folge für die entsprechenden Haushalte zu sehen. Die Ergebnisse tragen dabei nicht nur zur adressatengerechten Ausgestaltung der Betreuungsangebote bei und können von den entsprechenden Behörden zur Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in der Stadt Bern herangezogen werden, sondern sie sollen v.a. auch den Eltern und Erziehungsberechtigten zu Gute kommen. Somit ist uns Ihre Meinung nicht nur wichtig, sondern wir sind vielmehr darauf angewiesen und nehmen diese sowohl standardisiert - in Form des Fragebogens - wie auch offen per Email oder Telefon jederzeit gerne entgegen.

Für Ihre Teilnahme an der Umfrage bzw. Ihre Rückmeldung oder Anmerkungen möchten wir uns daher schon an dieser Stelle herzlich bei Ihnen bedanken.

Um die oben aufgeführten wie auch weitere Fragen zu beantworten, werden 25 Kindertagesstätten in der Stadt Bern zufällig ausgewählt. In den Kindertagesstätten selbst findet eine Vollerhebung statt, was eine vorgängige Auswahl mittels Personenlisten unnötig macht und so den Aufwand für die Befragten wie auch die Kindertagesstätten auf ein Minmum reduziert (Informationen zur Anonymität und Datenschutz finden sie hier). Dadurch werden rund 1000 Haushalte für die postalische bzw. Onlinebefragung ausgewählt. Die Erhebung selbst findet Anfang nächsten Jahres statt, so dass mit ersten (deskriptiven) Ergebnissen im Frühjahr 2016 gerechnet werden kann. Während der Erhebungsphase selbst wie auch nach deren Abschluss möchten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu ermuntern, ihre Fragen und Anmerkungen zum Projekt wie auch zur Thematik im Allgemeinen mit uns zu teilen (Unsere vollständigen Kontaktdaten finden Sie hier).

Ein an die Kindertagesstätten und die Eltern verteiltes Faltblatt mit ersten Ergebnissen finden Sie hier:

Ebenfalls wurde im Herbst 2016 ein Abschlussbericht des Projektes mit weiteren Ergebnissen abgeschlossen, welchen Sie hier finden: