Fostering Resilience in Teacher Education (FoResT)

Im heutigen dynamischen Bildungssystem benötigen Lehrpersonen mehr als nur fachliches Wissen – sie brauchen auch überfachliche Kompetenzen, insbesondere sozial-emotionale Fähigkeiten wie Resilienz. Resilienz ist eine Schlüsselkompetenz, die es Lehrpersonen ermöglicht, flexibel und wirksam auf Herausforderungen und Veränderungen im Berufsalltag zu reagieren. Resiliente Lehrpersonen sind besser auf belastende Situationen vorbereitet und haben ein geringeres Risiko, den Lehrberuf frühzeitig zu verlassen.

Obwohl die Bedeutung von Resilienz im Lehrberuf allgemein anerkannt ist, besteht noch immer ein begrenztes Verständnis darüber, wie diese Fähigkeit gezielt gefördert werden kann. Digitale Lernumgebungen, die nach medienpädagogischen und mediendidaktischen Prinzipien gestaltet sind, bieten hierfür vielversprechende Potenziale. Solche Plattformen ermöglichen flexible, personalisierte und interaktive Lernerfahrungen, in denen Lehrpersonen Strategien zur Resilienzbildung in einem geschützten Rahmen erkunden und reflektieren können.

Durch die Verbindung von Resilienzförderung mit mediendidaktischer Gestaltung verfolgen wir das Ziel, eine Online-Lernplattform zu entwickeln, die inhaltlich fundiert und methodisch auf die spezifischen Bedürfnisse angehender Lehrpersonen abgestimmt ist.

In unserem Projekt verfolgen wir drei zentrale Zielsetzungen:

  1. Entwicklung einer interaktiven Lernplattform zur Förderung von Resilienz bei (angehenden) Lehrpersonen der Primarstufe im deutschsprachigen Raum;
  2. Implementierung und Evaluation der Wirksamkeit der interaktiven Lernplattform auf Basis der Kompetenzentwicklung von Studierenden an der PHBern sowie von Lehrpersonen in der Praxis;
  3. Verknüpfung praxisorientierter Lernumgebungen mit empirischer Resilienzforschung.

Mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes, der quantitative, qualitative sowie Interventionsdaten einbezieht, verfolgen wir das Ziel, eine Reihe von Forschungsfragen zu untersuchen. Im Zentrum unserer Analyse stehen zwei zentrale Fragestellungen:

  1. Wie wirkt sich FoResT auf Resilienz und Erschöpfung bei angehenden Lehrpersonen aus?

  2. Wie bewerten die Teilnehmenden das FoResT-Resilienzförderprogramm?

Seit dem Studienjahr 2023/24 nutzen jährlich etwa 250 Studierende der PH Bern die FoResT-Plattform im Rahmen des regulären Kurses für das Lehramt Primarstufe.

  • Kursbelegung
  • Die Studierenden wählen eigenständig, ob sie den Kurs im Herbst- oder im Frühjahrssemester absolvieren möchten. Dadurch teilt sich die Gruppe freiwillig etwa gleichmässig in eine Kontroll- und eine Experimentalgruppe auf.

  • Testablauf
    • Alle Teilnehmenden absolvieren gleichzeitig einen Ersttest (Pretest).
    • Die Experimentalgruppe beginnt unmittelbar danach mit dem Kurs.
    • Die Kontrollgruppe wartet bis zum folgenden Semester auf den Kursbeginn.
  • Kursverlauf
    Während des Kurses wechseln die Studierenden regelmässig zwischen:
    • Seminareinheiten zu Kursthemen;
    • Selbstständiger Arbeit an sechs Modulen der FoResT-Plattform in der Freizeit.
  • Nachtest
  • Nach Abschluss der Module findet ein Nachtest (Post-Test) statt, um die Lernerfolge zu messen.

  • Follow-Up
  • Zehn Wochen später wird für die Experimentalgruppe ein Follow-up-Test durchgeführt, der gleichzeitig als Pretest für die Kontrollgruppe dient, bevor diese mit dem Kurs startet.

  • Qualitative Datenerhebung
  • Zusätzlich füllen die Teilnehmenden einen offenen Fragebogen aus, um qualitative Daten zu ihren Bildungs- und metakognitiven Ergebnissen sowie zu ihren Erfahrungen mit der FoResT-Plattform zu sammeln.

Derzeit werden die im Rahmen des Projekts erhobenen empirischen Daten noch ausgewertet und können momentan nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. Die entsprechenden Informationen und Daten werden nach ihrer Publikation in wissenschaftlichen Zeitschriften bereitgestellt.